Die Ûd
Alaude, laùd, luth, liuto, Laute, lute - alle diese Instrumentennamen
leiten sich vom arabischen Al Ûd ab. Ûd, das bedeutet »Holz«.
Das Halbbirnenförmige Saiteninstrument wurde von Kreuzfahrern
in das Abendland eingeführt, wo es die Troubadors bald als
Gesangsbegleitung verwendeten. Ursprünglich wurde die Ûd
ohne Bünde gespielt, doch wurde sie im Okzident weiterentwickelt
und verbessert und erlangte bald, nunmehr mit Bünden eine hohe Wertschätzung.
Die Araber nannten die Ûd den »Sultan der Instrumente«,diese Bezeichnung
taucht als »Königin der Instrumente« für die europäische Laute ab
der Renaissance wieder auf, und zeugt von der hohen Beliebtheit
dieses Instrumentes.
Die Araber unterschieden noch bis ins 15. Jahrhundert die Ûd-Qadim,
die »alte Ûd« mit 4 in Quarten gestimmten Saiten und die
Ûd-Kamile, die »vollständige Ûd« mit 5 Saiten.
Im 9.Jahrhundert fügte Ziryab, ein Schüler des großen Hofmusikers
Ishaq al-Mausili, den 4 Saiten der Ûd-Qadim eine fünfte Saite hinzu,
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denn die Saiten waren nach den 4 Körpersäften des Menschen
(Galle, Blut, Phlegma, schwarze Galle) benannt und er glaubte, daß
diese 4 ohne die Seele nicht leben könnten.
Außerdem färbte er die Saiten zusätzlich ein und zwar die höchste
Saite gelb (Galle) die zweite rot (Blut), die nächste weiß (Phlegma)
und die tiefste schwarz. Außerdem ersetzte er das bis dahin gebräuchliche
Holzplektrum durch ein Plektrum aus einem Adlerkiel.
In unserem Klangbeispiel
hört ihr eine echte arabische Ûd.
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