Mittelalterliches Schlagwerk - Teil 3
Idiophone
Eine der ältesten noch heute gebräuchlichen Idiophon-Form
sind Zymbeln. Zwei aus Metall geschmiedete flache Becken
werden gegeneinandergeschlagen oder auch einzeln mit Schlägeln
zum Schwingen gebracht. Je nach Größe und Materialzusammensetzung
der Zymbeln entstehen dabei zarte, reine Töne oder derbes,
fast diabolisches Geschepper.
Schellen sind ähnlich wie Zymbeln paarweise an Stäben
oder Ringen befestigt, oder sie sind eher kugelförmig mit einem
Schlägel in der Mitte, so dass sie eher Glocken gleichen. Sie
wurden oft von Spielleuten, im Spätmittelalter aber auch von
eher feinerer Gesellschaft, an der Kleidung getragen.
Das einzige Perkussionsinstrument im Mittelalter, mit dem man Melodien
spielen konnte, war das Glockenspiel. Mehrere zueinander
im richtigen Tonabstand klingende Glocken wurden mit Hämmern
angeschlagen. Dieses Instrument befindet sich häufig zusammen
mit einem Portativ auf Abbildungen, und auch heute noch findet man
in nahezu jeder Orgel ein Register mit Namen "Glockenspiel".
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Klappern
und Rasseln in unterschiedlichster Form sind eher zum Lärmen
als zum Musizieren benutzt worden. Eine Ausnahme muss herausgestrichen
werden. "cahàr pàra" wird eine Art Klappern
genannt, die sich in Spanien bis zu den noch heute bekannten Castagnetten
weiterentwickelte. Dieses Instrument besteht nur aus vier rechteckigen
Holzbrettchen, die in der Hand gehalten werden. Noch heute
werden solche Instrumente in der indischen Folklore gespielt.
Noch zu erwähnen seien hier Triangeln, die auch im
Mittelalter schon sehr verbreitet gewesen sind und damals meistens
geschlossen waren, einige Abbildungen zeigen auch Ringe, die in
die Triangel eingehangen wurden (sg/mm).
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