Spielleut Irregang
"Golias"
Bevor wir uns den Stücken der neuen CD "Golias" der
Spielleute Irregang zuwenden, muss ich als erstes das Cover dieses
Albums erwähnen - selten hat mich eine Verpackung so amüsiert
wie in diesem Falle, denn erst beim zweiten Hinsehen entpuppt sich
das vermeintliche Bild einer mittelalterlichen Handschrift als wunderbar
gezeichnete Parodie der vier Protagonisten selbst - herrlich!
Nun zurück zur Musik, denn die soll ja eigentlich an dieser
Stelle rezensiert werden. Die vier Musiker lehnen sich mit dem Titel
"Golias" ein ganzes Stück aus dem Fenster - hier
wird auf die Tradition der fahrenden Scholaren und Kleriker (der
sogenannten "Goliarden") angespielt, in deren Fußstapfen
auch Irregang wandeln möchte.
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Zu finden sind auf der CD 12 Stücke
verschiedener Epochen, hier sind nicht nur Melodien aus
Mittelalter und Neuzeit vertreten, ein Teil der Titel wurde
selbst vertont. Bei einigen wird auf die "Carmina
Burana" - die Liedersammlung aus Benediktbeuern (nicht "Benediktbeuren!)
zurückgegeriffen, die in der Szene oft als Textlquelle dient
(siehe Corvus Corax). Gerade erfrischende Titel wie "Chorea"
und "Sol sub nube" lassen das Herz des Freundes mittelalterlicher
Marktmusik mit Rauschpfeiffe, Dudelsack, Flöte
und Davul höher schlagen - der Gesang bei dem ein
oder anderen Titel bleibt da leider etwas zurück.
Fazit: Irregang ist ein gutes zweites Album gelungen,
das sie weiter in der oberen Liga der ehrlichen Marktmusiker etabliert.
(rs)
Bestellen kann man die CD direkt auf der Seite der Künstler:
www.irregang.de
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