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    Ensemble Asfur -
    "Las estrellas"

    Um mir nicht den Vorwurf der Voreingenommenheit zuzuziehen (ich bin
    "Fan" der historischen Aufführungspraxis mittelalterlicher Musik) sehe ich mich leider in der Situation, diese CD gewissermaßen zweigeteilt rezensieren zu müssen. Und das geht so:

    Nach dem Blick auf Cover und die ersten Zeilen im Booklet war schnell klar: Da "spürt"man mal wieder den orientalischen Wurzeln in der abendländischen Musik "nach". Erstaunlich, wie hartnäckig diese Legende immer wieder aufgegriffen wird. Ein paar Zeilen weiter allerdings wird gleich relativiert - man ziele gar nicht auf eine historische Aufführungspraxis. Na gut. Trotzdem sind die weiteren Aufführungen in diesem Sinne irreführend. Wird ja doch trotzdem eine Verbindung zwischen Sephardischen und traditionell Türkischen Liedern, Stücken aus den Cantigas de Santa Maria, Trouveredichtung und gar einem Rondo Guillaume de Machauts gezogen. Dieser Eintopf wird dann schmackhaft mit einem Instrumentarium gewürzt, welches bunter nicht sein könnte. Skandinavische Schlüsselfidel trifft auf Nay (orientalische Rohrflöte) und Oud, abgerundet mit gotischer Harfe und persich/indischer Santur.

     

    Die Interpretationen der Stücke selbst - nun ja - im Booklet steht wenigstens deutlich, dass hier kein Augenmerk auf die historische Aufführungspraxis gelegt wurde.

    Aber doch: löst man sich von dem ganzen theoretischen Quatsch und gibt sich "einfach" der Musik hin kann man von dem Ergebnis nur
    sagen: "Schön!"
    Hier sind Musiker zugange, die ihr Handwerk wirklich verstehen. Die Arrangements der Stücke sind ausgefeilt und interessant, sprühen vor Fabulierlust und der Freude am Geschichten Erzählen. Die leider viel zu seltenen Einsätze der Sängerin sind wie Perlen in dieser ansonsten eher instrumental orientierten Einspielung. Manche der Stücke glänzen durch ein regelrecht verfrickeltes Arrangement, dem zu folgen mehr als nur beiläufiges Zuhören erfordert.

    Einzig das Stück "Puis quen oubli..." von Machaut fällt hier ganz aus der Reihe. Abgesehen von leichten Intonationsschwächen bei der Fidel, passt es irgendwie nicht zu dem Rest der CD. Das liegt sicher nicht zuletzt daran, das sich dieses Rondo kaum "verorientalisieren" lässt.

    Ein Fazit kann und will ich hier aus nahe liegenden Gründen nicht ziehen. (mu)

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