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    Sedamogh "Shevtali"

    "Shevtali" ist die Debüt-CD der drei Nasen SEDAMOGH. Unverkennbar der Einfluß der Spielpraxis auf hiesigen "Mittelalter"-Märkten, aber auch die Herkunft zwei der vier Musiker aus dem Orient. Nämlich dahingehend, als daß diese Scheibe nahezu durchgängig in "orientalische Autentizität" getaucht ist. Der oft bei rein europäisch besetzten Gruppen zu beklagende etwas gekünzelte Nachmach-Charakter bei der Darbietung "traditioneller" orientalischer Musik ist hier erfreulicher Weise weniger stark ausgeprägt.

    Die vielleicht anzubringende spieltechnische Kritik an einigen Ecken und Kanten, die sich auf die Exaktheit einiger percussiver Elemente im Zusammenspiel beziehen könnte versinkt angesichts des Anspruchs von SEDAMOGH auf die Synthese von Hörgewohnheiten und Volkstümlichkeit, und dem Vergleich mit dem percussiv-spieltechnischen Niveau anderer Gruppen aus der Mittelaltermarkt-Szene in der Bedeutungslosigkeit.

     

    In manchen Arrangements ist unklar, ob hier eine beabsichtigte Trancehaftigkeit, oder eine wohl eher unbeabsichtigte Langatmigkeit vorliegt. Die Instrumentierung (Klarinette, Chalumeau, Schalmeien, Oboe, Selche-Flöte, Dudelsack, Zurna, Gralla, Tapan, Darabouka, Rahmentrommel, Rique, Cachon, Tombaque, Cister, Oud) ist interessant und abwechslungsreich, die Gesänge ansprechend.

    Insgesamt bin ich unsicher, ob "Shevtali" volkstümliche orientalische Kunstmusik, oder künstliche orientalische Volksmusik ist. Das Entwicklungspotential der Gruppe SEDAMOGH liegt meines Erachtens darin, sich aus dem Niemandsland zwischen staubigem bluesigem Oriental-Folk und filigranerer Kunstmusik stärker auf einen dieser beiden Pole zuzubewegen.

    Leider gibt es Sedamogh und auch diese CD nicht mehr auf dem Markt. (TJW)

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